Hans Weidinger

Hans Weidinger

* 04.04.1929
† 06.06.2016 in Nürnberg
Erstellt von Nordbayerischer Kurier
Angelegt am 11.06.2016
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Leider ist er nicht mehr da

14.06.2016 um 13:25 Uhr von Ellen Haas

Ich durfte Herrn Prof. Dr. Weidinger mehrmals als betreuenden Arzt erleben. Weiterhin hat er meine Schwangerschaften begleitet und mir meine beiden Geburten sehr erleichter.

Er war nicht nur ein fantastischer Arzt, sondern auch ein wertvoller Mensch. Leider hat er den Tode seiner Frau nur um wenige Monate überlebt.

Mein Gedenken gilt den Angehörigen und ich wünsche viel Kraft diesen schweren Verlust zu verkraften.

Hans Weidinger ist tot

13.06.2016 um 12:29 Uhr von Nordbayerischer

Ehemaliger Ärztlicher Direktor des Klinikums stirbt im Alter von 87 Jahren

Bayreuth

Von Eric Waha

Der ehemalige Ärztliche Direktor des Klinikums und langjährige Chefarzt der Frauenklinik, Prof. Hans Weidinger, ist tot. Weidinger starb am 6. Juni im Alter von 87 Jahren in Regensburg. Ein halbes Jahr nach seiner Frau Rosmarie, die im Dezember gestorben war. 'Nach ihrem Tod hat er seinen Lebensmut verloren', sagt Beate Sanladerer, eine seiner drei Töchter.

Hans Weidinger war 'ein renommierter Mediziner, weit über die Grenzen Bayreuths und der Region hinaus', sagt Klaus-Günter Dietel, Altlandrat und ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikum Bayreuth GmbH. Ein Mann, der für seinen Beruf, den er als Berufung aufgefasst hat, gelebt hat. Weidinger, am 4. April 1929 in Nürnberg geboren, promovierte in Würzburg, wechselte anschließend nach Heidelberg, war in Japan tätig, arbeitet in Budapest und war nach seiner Habilitation ab 1967 an der Uni-Frauenklinik in Mannheim. Nach Bayreuth kommt er neun Jahre später. Mit einer Bewerbung auf den letzten Drücker, wie Weidingers Frau Rosmarie im April 2009 im Gespräch mit unserer Zeitung sagte: 'Am letzten Tag hat er sich beworben.' Und einen Job bekommen, der ihn voll ausfüllte. 'Ich habe immer gesagt, ich bin eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Er war ja nie da. Und wenn was war, war er schon dreimal nicht da', sagte seine Frau im Rückblick auf die Zeit ihres Mannes am Klinikum. Formuliert nicht als Vorwurf, im Gegenteil. Weidingers Antwort: 'Sie hat mir immer den Rücken freigehalten.'

Für das damalige Städtische Krankenhaus habe sich Weidinger als Glücksfall erwiesen. Rund 20.000 Kinder kamen in der Zeit Weidingers am Städtischen Krankenhaus und im Klinikum zur Welt. Weidinger war, wie er damals in dem Gespräch sagte, nicht zu schade, sich mit den Verantwortlichen an der Spitze der Stadt anzulegen, um für die Frauenklinik und die Ausstattung am Klinikum, das gerade neu gebaut wurde, zu kämpfen. Allen voran Hans-Walter Wild, der damalige Oberbürgermeister, war derjenige, mit dem er sich 'bis aufs Messer' zu streiten - und zu einer Lösung in seinem Sinne zu kommen. 'Hans Weidinger hat neue Operationsmethoden eingeführt, war in gleichem Maße ein bedeutender Mann für die Klinik. Er war einer, mit dem man gut kommunizieren konnte', sagt Klaus-Günter Dietel am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung. 

Die andere Seite Weidingers: die gesellschaftliche. Weidinger war Zauberer, eine Kunst, die er vom Bruder seines Vaters lernte und im Magischen Zirkel von Bayreuth, der er mitgründete, zeigte. 'Ein sehr aufgeschlossener Mensch, der auf die Menschen zugegangen ist. Einer, der kulturell angehaucht war. Auf sehr vielen Konzerten habe ich ihn und seine Frau getroffen', sagt Dietel. Und: 'Er war einer, der ganz viel unterwegs war.' Einer, der viel reiste, wann immer es ging. Ungarn liebte er, der Träger der Semmelweis-Medaille der Universität Bukarest war. Nur eine von vielen Auszeichnungen. Am Plattensee hatte die Familie ein Ferienhaus. In Tschechien fühlte sich Weidinger genauso daheim wie in seinem Haus in Bayreuth. Nach seinem Ausscheiden im Mai 1994 am Klinikum war er als Festspielarzt im Einsatz. Einen Posten, den er erst 2004 aufgab.

Doch was sich zu seinem 80. Geburtstag schon angedeutet hatte: Das Alter spielte dem groß gewachsenen Mann schwer mit. 'Es ist ein Kreuz, wenn man alt wird', sagte er damals. Im Winter 2012 zogen Rosmarie und Hans Weidinger nach Regensburg. In ein Pflegeheim. In die Nähe ihrer Tochter Silvia Weidinger-Köppen, die ebenfalls Ärztin ist. 'Alle drei Kinder leben nicht mehr in Bayreuth. Im Haus konnten die beiden nicht mehr bleiben. Deshalb sind sie umgezogen zu Silvia, die am nächsten an Bayreuth ist', sagt Beate Sanladerer. 'So konnten die Kinder für sie da sein.' Im Kreise seiner Familie ist Weidinger am 6. Juni friedlich eingeschlafen, wie seine Tochter sagt. Beigesetzt wird Hans Weidinger in Nürnberg, im Familiengrab auf dem Friedhof St. Johannis.    

Nordbayerischer Kurier

vom 11.06.2016

Nordbayerischer Kurier

vom 11.06.2016
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